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Spot-Check: Vinschgau
Alle Jahre im Frühjahr wenn bei uns im Wald und auf den Höhenlagen noch Schneereste und Schlammpackungen auf die Biker warten stellt sich die Frage ob man nicht irgendwohin 'flüchten' könnte um zu sehen ob die Form über den Winter recht gelitten hat oder um einfach ein paar schöne Stunden auf dem Bike zu verbringen. Man könnte in den Flieger steigen und die 'üblichen Verdächtigen' wie Mallorca oder die Kanaren ansteuern, oder man mach sich auf über den Brenner ins Vinschgau...
...wo man angeblich von 300 Sonnentagen im Jahr verwöhnt wird (was auch immer die unter "Sonnentag" verstehen) und wo vor allem Unmengen von Trails in allen möglichen Schwierigkeitsgraden zur Verfügung stehen.
Das 'Sonnental' Vinschgau erstreckt sich in etwa von Meran bis zum Reschenpass, ausserdem zählen auch diverse Seitentäler (z.B. Schnalstal, Martellatal) mit zur Region. Nach Norden wird das Vinschgau durch den Sonnenberg (Monte Sole), einem Ausläufer der Ötztaler Alpen begrenzt. Allgegenwärtig ist im Vinschgau der Anbau von Äpfeln, der Radweg im Tal verläuft quasi permanent durch die Plantagen.
Ich war dieses Frühjahr zweimal in Goldrain, einmal Ende März zum Funduro-Event von VinschgauBike und dann nochmal Mitte April zum Friends-Treffen von Propain-Bikes (im Rahmen des Propain-Friends Programms könnt Ihr bei uns übrigens kostenlos und unverbindlich das Enduro Tyee und das DH-Bike Rage 650B testen, am Besten über die Friends-Seite dazu anmelden). Ende März war der Sonnenberg bis oben hin staubtrocken und schneefrei, an den Nordhängen waren noch ab ca. 1500m Schneereste zu finden, im April wars dann überall wo wir unterwegs waren schneefrei.
https://www.bike-perlen.de/index.php/blog/50-vinschgau#sigFreeIdfc58b7f4d1
Bevors endlich aufs Bike geht noch kurz ein Wort zu den Unterkünften: solche gibt es im Vinschgau in ausreichender Menge in allen möglichen Preisklassen. Vinschgaubike hat auf seiner Homepage einige Partnerbetriebe aufgeführt, da dürfte für jeden was dabei sein. Ich habe einmal im Hotel Obermoosburg gewohnt (Zimmer wurden 2015 neu renoviert, Bikekeller, Tiefgarage, Schwimmbad sind vorhanden, Frühstückbuffet ist reichhaltig und das optionale Abendessen war auch einwandfrei. Die Betreiber sind superfreundlich und die Atmosphäre im Hotel sehr familiär, der Preis für das gebotene absolut OK), das andere Mal dann im Bamboo Resort, hier ist das Preisniveau schon etwas höher, allerdings sind sowohl das Frühstücks- als auch das Abendbuffet durchaus gehobener. Ein großzügiger Pool und Wellness/Massageangebote (gegen Aufpreis) runden das Angebot ab. Auch hier stehen ein abgeschlossener Radraum und ein Bike-Waschplatz zur Verfügung.
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Ach ja, eigentlich waren wir ja zum Biken da :-) Also was geht im Vinschgau? Ich würde sagen, es geht so einiges!
Wie oben schon erwähnt waren wir immer in Goldrain stationiert, wo auch Vinschgaubike seinen Stützpunkt beim Café Vis a Vis bzw. Hotel Bamboo hat. Von hier aus kann man mit Matze und/oder seinen Guides mit/ohne Shuttleservice oder natürlich auch auf eigene Faust die Gegend erkunden.
In der Region gibts es ein reichhaltiges Trailnetz von dem leider aus zeitlichen Gründen nur eine kleine Auswahl unter die Räder genommen werden konnte. Diese Trails möchte ich im folgenden kurz beschreiben:
Holy Hansen:
Der Holy Hansen darf wohl als der Klassiker und Bekannteste unter den Trails der Gegend bezeichnet werden. Auf etwa 7km schlängelt er sich vom Startpunkt in der Nähe des Hasshofs von 1620m hinunter nach Göflan und 'vernichtet' dabei etwa 950 Tiefenmeter. Während er sich anfangs noch relativ flach und naturbelassen durch den Wald schlängelt wirds bald immer wieder etwas steiler oder geht eng am Hang entlang, gespickt mit kleinen Wellen und Anliegern und auch ein paar (umfahrbaren) Sprüngen. Raus aus dem Wald besteht die Möglichkeit einen kurzen Abstecher auf eine Brotzeit zum Wiebenhof zu machen (ca. 200m bergauf auf Asphalt). Weiter unten wirds dann wurzeliger und teilweise recht schotterig, bleibt aber trotzdem immer flowig zu fahren. Die letzen paar Höhenmeter rollt man auf Asphalt nach Göflan von wo man auf dem Radweg gemütlich in Richtung Unterkunft pedalieren kann.
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Propain Trail:
Der Propain Trail - die Firma Propain-Bikes sponsert die Trailpflege, daher der Name - ist aktuell der jüngste der Trails in der Gegend um Goldrain. Erreichbar via Asphalt von Vetzan aus oder auch über den Panoramatrail von St. Martin aus. Obwohl der Hang eigentlich sehr steil ist haben die Trailbauer hier durch eine wahre Kurvenorgie einen schön und flowig zu fahrenden Trail in den Wald gezaubert, der weit weniger schwer zu fahren ist als es das Terrain vermuten lässt. Für einen angenehmen Fahrfluss ist es sicherlich von Vorteil wenn man Spitzkehren einigermaßen gut fahren kann (Hinterrad versetzen brauchts allerdings nicht) - wers noch nicht kann hat auf den knapp 5km und 700 Tiefenmetern genug Gelegenheit das zu üben ;-) Natürlich besteht auch dieser Trail nicht nur aus Kurven, zwischendrin sind immer wieder kleine Sprünge und Wellen eingebaut die Anfänger nicht vor unlösbare Probleme stellen und für Könner den Spaßfaktor durchaus noch erhöhen. Ganz am Ende warten noch ein paar steinige Meter auf die Biker die man sich mit Wanderern teilt bevor das Trailvergnügen in Schlanders dann ein Ende hat. Dort kann man sich am Sportgelände von den "Strapazen" erholen und gemütlich einen Cappucino schlürfen bevor es am Radweg zurück an den Ausgangspunkt geht.
Sunny Benny:
Neben dem neuen Trail am Sonnenberg gibt es natürlich auch diverse Klassiker, einer davon ist definitiv der Sunny Benny. Erreichbar entweder von Latsch mit der Gondel nach St. Martin (Biketransport nur bis 9.30Uhr und wieder ab 15.00 Uhr) oder auf Asphalt hoch nach St. Martin zum Trailhead. Anfangs recht einfach auf Schotter gehts bald etwas mehr zur Sache und der Trail wird enger. Zwischendurch wirds dann auch mal durchaus anspruchsvoller, steinig und rumpelig mit ein paar Stufen. Aber diese Stellen sind notfalls umfahrbar. Darauf folgt entspannung und Flow pur über die Annaberger Böden, von hier hat man auch eine grandiose Aussicht ins Tal. Trotzdem weiter konzentrieren denn die letzen der insgesamt gut 1000 Tiefenmeter führen auf schmalen Pfaden nah am Abgrund in Richtung Goldrain hinunter. Alternativ könnte man unterwegs auch immer wieder mal auf den 'Sunny Benny' oder auch den 'Tschili-Trail' wechseln die auf änhlichen Pfaden ins Tal führen.
Das war nun ein kleiner Einblick in die Möglichkeiten vom Vinschgau...es geht aber noch viel mehr! Beispielsweise am Reschen gibts viele Trials, auch in Richtungs Stilfser Joch gibt es einiges zu entdecken (auch mit dem Rennrad...).
Touren & Infos findet Ihr entweder bei Matze von Vinschgaubike oder ihr surft beispielsweise auf trails.de vorbei...
Viel Spaß im Vinschgau!!